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Einsatz im Katastrophengebiet
Die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW sprengt alle Vorstellungskraft.
Solidarität und Hilfe ist gefragt mit den Menschen, die von dieser Naturkatastrophe betroffen sind.
Wir werden heute, am Samstag mit unserem Arztmobil in die betroffene Region fahren und unsere Hilfe für Menschen mit Erkrankungen und Verletzungen vor Ort anbieten.
Insbesondere auch gerade für die Menschen, die notwendige Medikamente im Hochwasser verloren haben und nicht wissen, wie sie diese im Chaos der Zerstörung schnellstmöglich wieder erhalten können.
UPDATE am Abend:
Erschöpft und müde sind wir spät abends zurück in Mainz wieder angekommen.
Voller Eindrücke, Bilder der Zerstörung einer Katastrophe, die einem die Sprache nimmt. Und Geschichten des Leids, der Angst und Hoffnung, des nicht „glauben könnens“, dass das Unfassbare zur Realität wurde.
Da ist die Großmutter, die uns erzählt, dass sie 6 der Verstorbenen kannte und ihre 6-jährige Enkeltochter einen ertrunkenen Mann im Garten entdeckte.
Die Eltern, die jeweils ein Kind auf dem Rücken beschützend, im reißenden Fluss versuchten ans rettende Ufer zu schwimmen, vor Erschöpfung sich an einem Baum klammernd festhielten, dann weiter schwammen, und die junge Mutter mit ihrem Kind vor den Augen des sich ans Ufer rettenden Vaters und Sohnes, in den Fluten verschwand.
Die ältere Dame, immer noch geschockt und irritiert, uns berichtete, wie sie bis zum Hals im Wasser stehend, um ihr Leben fürchtete.
Der junge Mann, dessen äußerlichen Wunden wir versorgen, sich mit einem zarten Lächeln im Gesicht, uns öffnet und sagt: „Ich dachte, ich würde jetzt sterben“.
Wir verteilten Asthmasprays und Bluthochdrucktabletten, versorgten Wunden, und hörten die Atemgeräusche von Kindern ab, da die Eltern Angst haben, dass ihr Kind eine Lungenentzündung haben könnte.
Das Wichtigste war allerdings das Zuhören, das vor Ort bei den Menschen zu sein, die Solidarität und Fürsorge für das Erlittene, authentisch zu vermitteln, und immer wieder zuzuhören.
– gt