Startseite » Die Themen Gender-Pay-Gap und Care-Arbeit
Die Themen Gender-Pay-Gap und Care-Arbeit
Die strukturelle Benachteiligung von Frauen muss dringend abgeschafft werden!
Dafür würde ich mich bei einer Wahl in den Bundestag einsetzen. So werden Frauen immer noch schlechter bezahlt als Männer. Der als Gender-Pay-Gap bezeichnete Gehaltsunterschied zwischen angestellten Männern und Frauen beträgt derzeit 20 %. Der durchschnittliche Bruttoverdienst im Jahre 2019 lag bei den Männern bei 22,16 € und bei den Frauen bei 17,72 € pro Stunde. Damit verdienen Frauen durchschnittlich 4,44 € weniger als Männer pro Arbeitsstunde. (Statistisches Bundesamt 2020).
Dies liegt unter anderem an schlechter bezahlten Tätigkeiten, die typischerweise von Frauen geleistet werden. Man kann ohne weiteres feststellen, dass mit der Berufswahl schon eine Grundlage für eine finanzielle Benachteiligung im Lebenslauf einer Frau angelegt wird. Ein Beispiel für schlecht oder oft kaum bezahlte, überwiegend von Frauen ausgeübte Tätigkeit, stellt die Care-Arbeit dar. Care-Arbeit beinhaltet, dass Versorgung, Erziehen und Pflegen der Kinder, aber auch die pflegerische Versorgung von chronisch Kranken und älteren Angehörigen. Somit stellt diese Form der Familienarbeit für Frauen ein soziales ökonomisches Risiko dar. Die Gesellschaft weist ihnen die Verantwortung zu, unentgeltliche Arbeit im Haus und für die Familie zu leisten. Die Folge davon ist eine diskontinuierliche Berufslaufbahn sowie Teilzeitbeschäftigung (BAG kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbeauftragter 2015). Aufgrund der Tatsache, dass es gerade auch Frauen sind, die im Niedriglohnsektor oder in Teilzeit beschäftigt sind, kommt es zu einer Verfestigung dieser sozioökonomischen Schieflage bzw. einer Verfestigung der Armut von Frauen. (Statistisches Bundesamt 2017 nach Bodenmüller 2020).Darüber hinaus hat die Armutsgefährdung für Alleinerziehende in den letzten Jahren ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Ca. 45 % der Alleinerziehenden gelten als armutsgefährdet. 90 % der Alleinerziehenden in Deutschland sind Frauen, wodurch ein Armutsrisiko vor allem für Frauen besteht. (Lutz 2017). Somit rückt auch die Aussicht auf eine existenzsichernde Rente in weite Ferne. Denn statistisch gesehen erhalten Frauen 60 % weniger Rente als Männer, was der Entscheidung ein Kind zu bekommen, noch einmal eine ganz andere Gewichtung gibt (BAG kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbeauftragter 2015).Und dies alles ist eine brutale Realität in diesem reichen Land, in Deutschland!