Startseite » Di, 14.09. – Di, 28.09., Mainz: Ausstellung „Appell an die Menschlichkeit“
Di, 14.09. – Di, 28.09., Mainz: Ausstellung „Appell an die Menschlichkeit“
Am 22.09. startet um 17 Uhr am Trauerort an St. Ignaz eine Führung für alle Interessierten.
Prof. Dr. Gerhard Trabert wird daran teilnehmen und ebenfalls ein paar Worte zur Situation in Moria sagen.

Pressemitteilung:
Ausstellung „Fotografien aus Moria – Ein Appell an die Menschlichkeit“ in
Mainz vom 14. bis zum 28. September 2021
Vor genau einem Jahr brannte das Flüchtlingscamp „Moria“ auf der griechischen Insel Lesbos
ab. Zwar hat die EU nach dem Brand viel Geld für den Bau eines neuen Lagers, „Kara Tepe“,
zur Verfügung gestellt – aber passiert ist bisher nichts.
Bei dem Brand in Moria wurden knapp 13.000 Menschen auf einen Schlag obdachlos. Sie
wurden in das neue Lager „Kara Tepe“ verbracht, das auf die Schnelle auf einem früheren
Militärgelände errichtet wurde. Die Bedingungen in diesem Camp sind schwierig – vor allem
im Winter. Immerhin wurden mittlerweile einige Zelte durch Container ersetzt. Es gibt
immer noch kaum Strom, keine Heizung. Bei Regen besteht die Gefahr, dass das Camp – wie
im vergangen Winter häufig passiert – überflutet wird.
Im vergangenen März hatte EU-Kommissarin Ylva Johansson die Insel besucht und der
griechischen Regierung mehr als 155 Millionen Euro für den Bau von zwei neuen Lagern auf
den Inseln Lesbos und Chios versprochen. Die griechische Regierung kündigte daraufhin an,
das neue Lager auf Lesbos sei bis September fertiggestellt. Passiert ist bisher nichts.
Die internationale katholische Friedensbewegung pax christi hat die Kampagne
„Menschenrecht statt Moria“ initiiert, die inzwischen von zahlreichen Organisationen
getragen wird. Die Kampagne kritisiert die aktuelle Asyl- und Migrationspolitik der EU, die
vor allem an den Außengrenzen zunehmend gekennzeichnet ist von der Missachtung des
Völkerrechts und Verstößen gegen die Genfer Flüchtlingskonvention. Im Rahmen dieser
Kampagne wird es in Mainz die Ausstellung „Ein Appell an die Menschlichkeit“ vom 14. bis
zum 28. September an verschiedenen Orten in der Mainzer der Mainzer Alt- und Neustadt zu
sehen sein.
Damit soll nochmal auf die Zustände hingewiesen werden: Auf den griechischen Inseln leben
derzeit mehrere tausend Menschen unter unwürdigsten Bedingungen in sog. Hotspots. Auch
jenseits der EU-Grenze wie in Bosnien ist die Lage dramatisch: Geflüchtete leben ohne
jegliche Infrastruktur in offenen Baracken, im Wald und in verfallenen Fabriken. Menschen,
die ihr Recht auf Asyl in Anspruch nehmen wollen, werden an den EU-Außengrenzen durch
FRONTEX und nationalstaatlichen Grenzschutz mit illegalen Pushbacks davon abgehalten die
EU zu erreichen. Dies zeigen Berichte, die u. a. vom UNHCR dokumentiert wurden.
Diese Menschenrechtsverletzungen, die bislang auch von Deutschland geduldet werden,
müssen sofort beendet werden!
Die Kampagne „Menschenrecht statt Moria“ fordert:
• Evakuierung der Geflüchteten aus den Lagern an den EU-Außengrenzen und
Schließung sogenannter „Hotspots“
• Aufnahme der Geflüchteten durch Städte und Kommunen in Deutschland
ermöglichen
• Illegale Pushbacks und Gewalt gegen Geflüchtete durch EU-Grenzschutz (Frontex)
stoppen.
Ziele der Kampagne: Deutschland muss Verantwortung übernehmen und einen
Paradigmenwechsel in der europäischen Asyl- und Migrationspolitik vorantreiben. Die
Abgeordneten im deutschen Bundestag und alle Kandidat*innen für den kommenden
Bundestag werden aufgefordert,
• einen Antrag im Bundestag zu initiieren, der die Evakuierung der Geflüchteten aus
den Hotspots in Deutschland ermöglicht.
• Sich zu engagieren für einen Paradigmenwechsel in der Asyl- und Migrationspolitik
durch eine parlamentarische Allianz für eine menschenrechtsbasierte EUMigrationspolitik.
Die Ausstellung „Ein Appell an die Menschlichkeit“
Die aus Rheinland-Pfalz stammende Fotografin Alea Horst reist seit 2016 regelmäßig in
Flüchtlingslager an den EU-Außengrenzen. Sie geht mit ihrer Kamera nahe an die Menschen
heran und zeigt sie mit ihrer Trauer und Angst, aber auch ihrer Hoffnung und Lebensfreude,
etwa der Kinder. Alea Horst macht deutlich, dass geflüchtete Menschen nicht Teil einer
„Welle“ sind, sondern Individuen, die ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben, auf
Gesundheitsversorgung und Bildung haben.
Diese Ausstellung wird vom 14. bis 28 September an verschiedenen Orten der Mainzer Alt- und Neustadt zu sehen sein.
Die Ausstellungsorte sind: 1. Trauerort an St. Ignaz 2. Kath. Jugendzentrale (Ballplatz) 3. St.
Stephan. Kreuzgang 4. St. Bonifaz 5. St. Peter 6. St. Christoph.
Am 22.09. startet um 17 Uhr am Trauerort an St. Ignaz eine Führung für alle Interessierte.
Weitere Führungen für Gruppen, gerne auch für Schulklassen, sind nach Vereinbarung
möglich.
Organisiert wird die Ausstellung von der Kath. Kirche Mainz-City, Save Me Mainz und pax
christi mit Unterstützung der VHS Bingen.
Kontakt: Axel Geerlings-Diel, Tel. 0177-1482026 oder Christoph Krauß, 0163-4541891